Frauenchor begeistert mit „Gefühls-Chaos“

Es ist wie immer: Der Saal des Vereinshauses phantasievoll geschmückt, diesmal mit flammend roten, auch gebrochenen Herzen – alle Stühle mit Programmzetteln belegt und besetzt mit Alten, Jungen und Kindern – fröhlicher Einmarsch des Frauenchores in farbenfrohem Outfit. Überschwängliches Liebesglück strahlt aus dem Eröffnungslied „Lollipop“, zu dem der Urenkel einer Sängerin Lollis im Saal verteilt. Doch die Stimmung kippt schon im nächsten Lied, gemäß dem Konzertmotto „Gefühls-Chaos“. Beschwörend wird ein Einsamer aufgefordert: „Lerne zu singen, vertraue so wie ein Kind. Ein Lied kann eine Brücke sein, und jeder Ton ist wie ein Stein…“ (Joy Fleming). Danach „Rosenstolz“: „Fang noch mal von vorne an, denn: Liebe ist alles. Alles was wir brauchen“ und Max Giesingers Lied über die alleinstehende Mutter, die keine Zeit fürs Ausgehen hat, aber mit Kopfhörern sich zu Hause ihr Glück ertanzt und erträumt.

Szenenwechsel. Frühlingslieder vom Männerchor Lichtenrade, dem zweiten, von Hans-Joachim Straub geleiteten Chor. Die Männer sind zum Gegenbesuch in Mahlow, denn der Frauenchor war in der Vorwoche Gast bei ihrem Frühlingskonzert im Gemeinschaftshaus, dem Veranstaltungsort der diesjährigen „Sängermorgensprache“ am Pfingstmontag. Vor der Pause bieten die Frauen noch drei poetische Lieder über Aufbruch und Frühling aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“. Mit Soloeinlagen in Französisch.

Im zweiten Teil des Konzerts tragen die Männer ihre Highlights „Sound of Silence“ (Simon & Garfunkel), „Island in the sun“ (Harry Belafonte), „Hinterm Horizont“ (Udo Lindenberg) und „Tage wie diese“ (Tote Hosen) unter großem Beifall vor. Und die Frauen präsentieren ihre Neueinstudierungen „Mein großer Tag“ (Whitney Houston), „Kann es wirklich Liebe sein?“ (Elton John) und Max Raabes „Für Frauen ist das kein Problem“. Ein frecher Titel über die Bewältigung von Chaos. Durch Frauen. Für den Rausschmeißer „Der Löwe schläft heut Nacht“ aus dem Musical „König der Löwen“ kommen die Männer zur Verstärkung noch mal auf die Bühne. Das Publikum klatscht begeistert mit und erzwingt eine Wiederholung.

Erika Hundro